Tigerland

Titel Deutschland: Tigerland
Titel USA: Tigerland
Genre: Kriegsdrama
Farbe, USA, 2000

DVD Deutschland: 2001-11-22
Kauf DVD: 2002-02-28
Laufzeit DVD: 97 Minuten
Anbieter: 20th Century Fox

Video Deutschland: 2001-11-22
Kaufkassette: 2002-02-28
Laufzeit Video: 97 Minuten
Anbieter: 20th Century Fox

 

Inhalt

Amerika 1971. Der Vietnamkrieg spaltet die Nation. In Fort Polk, Louisiana, werden weiter junge Rekruten für den Einsatz in Südostasien ausgebildet. Als realistische Simulation des Dschungelkriegs dient eine undurchdringliche Wildnis namens Tigerland.

Jim Paxton hat sich freiwillig gemeldet in der trügerischen Hoffnung, er könne ein neuer Hemingway werden, wenn er seine Kriegserlebnisse aufschreibt. Miter will sich als Mann beweisen, Cantwell findet sich mit dem Unvermeidlichen ab und Wilson entwickelt einen echten Killerinstinkt.

Für Aufruhr sorgt Roland Bozz. Er missachtet die sadistischen Befehle seiner Vorgesetzten und unterwandert mit seinen pazifistischen Reden die Moral der ganzen Kompanie. In der letzten Phase der Ausbildung, in der Hölle von Tigerland, kommt es zu einer tödlichen Konfrontation.
 

 

Cast & Crew

Darsteller: Colin Farrell (Bozz), Matthew Davis (Paxton), Clifton Collins, Jr.(Miter), Thomas Guiry (Cantwell), Shea Whigham (Wilson), Russell Richardson (Johnson), Nick Searcy (Captain Saunders), Afemo Omilami (Sergeant Landers), James McDonald (Sergeant Thomas), Keith Ewell (Sergeant Oakes) Regie: Joel Schumacher

Stab: • Produzenten: Arnon Milchan, Steven Haft, Beau Flynn • Drehbuch: Ross Klavan, Michael McGruther • Vorlage: - • Musik: Nathan Larson • Kamera: Matthew Libatique • Spezialeffekte: - • Ausstattung: Andrew Laws • Schnitt: Mark Stevens • Kostüme: - • Make Up: - • Ton: - • Ton(effekt)schnitt: - • Stunts: - •

 

Jens Golombek (TV Movie) 2001-11: Grobkörnige Wackelbilder und blasse Farben. Jetzt hat auch Hollywood "Dogma 95" entdeckt - jene schnörkellose, minimalistische Art des Filmemachens, mit der seit Mitte der 90er-Jahre vor allem dänische Regisseure wie Lars von Trier aufwarten. Für "Tigerland" ist das ein Segen: Kaum ein anderer Vietnamfilm wirkt so realistisch und intensiv. Regisseur Schumacher entlarvt schonungslos die hässlichen Seiten des Kriegführens, verzichtet auf Pathos und markige Parolen.

Der Spiegel 2001-21: Ein gänzlich unheldischer Film, von dem vor allem zwei Dinge hängen bleiben: die stolze Aufsässigkeit Colin Farrells, der sich nicht unterkriegen lässt, und die Handkamera, die einem selbst dann keine Ruhe lässt, wenn die Handlung mal Pause macht.

Wirtschaftswoche 2001-05-17: Eigentlich müsste Hollywood genug haben vom Vietnamkrieg. Hinterhalt um Hinterhalt hat es ihn nachgestellt, mal martialisch, mal skeptisch. Ausgerechnet "Batman Forever"-Regisseur Joel Schumacher führt uns jetzt mit pseudodokumentarischer Wackelkamera zurück.

film-dienst 2001-11: Das Lager wirkt manchmal wie ein Spielplatz, manchmal, durch die Handkamera und das 16mm-Material, wie einer einschlägigen Fernsehdokumentationen entnommen, was die verschwommene Realitätswahrnehmung der jungen Männer intensiv verdeutlicht.

Cinema 2001-06: Mainstream-Filmer Joel Schumacher auf Abwegen: Sein engagierter Antikriegsfilm prangert den brutalen Drill von Vietnam-Freiwilligen an

 

Ausführlicher Inhalt zu Tigerland

Amerika 1971. Die Nation ist wegen der Eskalation des Vietnamkriegs tief gespalten. Tausende junger Amerikaner sterben auf fremdem Boden. In Fort Polk, Louisiana, bereiten sich weitere Tausende darauf vor, ihnen zu folgen.

Das Schreckgespenst des Kampfeinsatzes lastet auf den Männern der A-Kompanie, Zweites Platoon, als sie die letzte Stufe ihrer Infanterieausbildung erreichen. Bald wird man sie in den Krieg schicken. Aber jeder einzelne Mann geht mit dieser Zukunftsperspektive anders um.

Der Soldat Jim Paxton (Matthew Davis), das Notizbuch immer griffbereit, erwartet vom Krieg eine schriftstellerische Inspiration. Eine romantische Vorstellung, die er von Hemingway und James Jones bezieht. Miter (Clifton Collins, Jr.) will beweisen, dass er ein richtiger Mann ist. Cantwell (Thomas Guiry) findet sich einfach mit dem Unvermeidlichen ab, und Wilson (Shea Whigham) entwickelt eine beängstigende Kriegslust.

Die Aufsässigkeit eines einzigen Mannes steckt alle Mitglieder der Einheit an. Als Roland Bozz (Colin Farrell) zur A-Kompanie stößt, beginnen die Meinungsfronten, die das Gewissen der Nation spalten, auch in die Reihen der Soldaten vorzudringen. Bozz hat gerade seine Basisausbildung beendet und will die Armee verlassen. Dazu inszeniert er kleinere Protestaktionen.

Sein Ungehorsam zieht unerwartete und weitreichende Konsequenzen nach sich. Es wird klar, dass Bozz, Paxton, Miter, Cantwell, Wilson, Johnson (Russell Richardson) und all die anderen noch Kinder sind, denen man Waffen in die Hand gedrückt und Uniformen von Erwachsenen aufgezwungen hat. Aber nichts, was Bozz unternimmt, kann ihn oder die anderen Jungs des Zweiten Platoons vor Tigerland bewahren. Tigerland ist ein Gebiet in der Wildnis von Louisiana, das von der Armee zur Simulation des Dschungelkriegs auserkoren wurde. Die letzte Station vor dem richtigen Krieg.

Tief in den Urwäldern von Louisiana, mit wenig Hoffnung auf ein Entrinnen vor Vietnam, gerät Bozz in eine Situation, die niemand - nicht einmal er selbst - erwartet hätte.